Zum Jahresende wünschen wir Ihnen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Viel Erfolg und vor allem viel Gesundheit.
Wünsche zum neuen Jahr
Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit.
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid.
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass.
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre was.
Statt so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh.
Statt immer nur Ich ein bisschen mehr Du.
Statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut.
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut.
In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht.
Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht.
Und viel mehr Blumen, solange es geht.
Nicht erst an Gräbern - da blühn sie zu spät.
Ziel sei der Friede des Herzens.
Und nicht Leid, Kummer und Schmerzen
Verfasser: unbekannt
Nach Monatelangem "Stillstand" kommt seit einigen Wochen das Leben wieder in Fahrt. Aufgrund der Lockerungen zur Corona-Krise ist es nun wieder möglich sich (unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln) in etwas größeren Gruppen aus unterschiedlichen Haushalten zu treffen.
So wollen wir von der FLH unsere erste Veranstaltung in diesem Jahr bekanntgeben:
Die FLH lädt auch dieses Jahr die Bevölkerung wieder zu einer „Neuntöterwanderung“ ein. Wir treffen uns am Sonntag, den 12. Juli um 9:30 Uhr an der „Nonnenkurve“ (Abzweigung nach Hinterheubach). In ca. zwei Stunden laufen wir unter Leitung von Johannes Fink mehrere Neuntöterreviere ab (insgesamt ca. 6 Kilometer) und beobachten die Vögel, die gerade ihre Jungen aufziehen.
Mitzubringen ist auf jeden Fall ein Fernglas!
Der Neuntöter oder Rotrückenwürger ist ein ganz besonderer Vogel. Er ist die letzte in Baden-Württemberg brütende Würgerart. Würger deswegen, weil er ähnlich wie ein Greifvogel oder eine Eule unverdauliche Nahrungsreste hervorwürgt und als Gewölle ausspuckt. Der etwas mehr als spatzengroße Vogel ist eine Zielart der Streuobstlandschaft und steht nach der EU-Vogelschutzrichtlinie unter direktem Schutz. Als Zugvogel, der südlich der Sahara überwintert, kommt er erst Anfang Mai zu uns und bleibt bis Ende August. Auch dieses Jahr kam er erst Mitte Mai bei uns an. Zu dieser Zeit hatten seine Verwandten in der Rheinebene schon die ersten Jungen ausgebrütet. Er ist ein häufiges Opfer der Vogeljagd an der Mittelmeerküste. Speziell in Ägypten wird ihm und anderen Zugvögeln mit gigantischen Netzen nachgestellt, aber auch in Europa werden immer noch Singvögel "aus Tradition" gejagt und verzehrt. Ist er schließlich doch mit viel Glück bei uns angekommen, muss er sich zunehmend mit der Veränderung seines Lebensraumes auseinandersetzen. Er liebt eine "unaufgeräumte" Landschaft mit Hecken, sonnenexponierten Dornengebüschen und angrenzenden Streuobstwiesen, doch keinen Wald. Er fängt Großinsekten und sogar Mäuse, die er oft an Dornen oder Stacheldraht aufspießt, um sie besser verzehren zu können. Es ist wichtig, dass man über Sommer keine Hecken oder Brombeergestrüpp entfernt oder gar abbrennt, denn genau dort brütet der Neuntöter, aber auch viele andere Vogelarten. In Heiligkreuzsteinach gibt es mehrere Brutpaare, die sich relativ gut beobachten lassen.
Wir verweisen auf die geltenden Coronabestimmungen.
Bleiben Sie auch weiterhin gesund
Mit freundlichen Grüßen
Ihre FLH
Nach einem ungewöhnlich "grauen", regenreichen Winter, fast ohne Sonnenschein, aber auch wieder nur wenig Schnee, steigt der Appetit nach einem farbenfrohen, warmen Frühling. Die ersten Vorboten strecken bereits ihre Spitzen aus dem nassen Boden: Schneeglöckchen und Krokusse melden sich wieder zurück! Auch die ersten Insekten, vor allem Bienen und Hummeln werden sich bald wieder auf die Suche nach nahrungsspendenden Blüten machen.
Über die Bedeutung und die außerordentliche Wichtigkeit dieser Insekten, zu denen auch Wespen, Fliegen und Käfer zählen, machen wir uns nur selten eine reale Vorstellung. Wussten Sie, dass 78% aller Blütenpflanzen auf die Bestäubung der Insekten angewiesen sind? Wussten Sie, dass 87 Arten unserer 109 wichtigsten Kulturpflanzen vollständig von tierischen Bestäubern abhängen? Zu diesen ökonomisch wichtigen Pflanzen gegören Apfel, Erbeere, Mandel, Tomate, Melonen... Man schätzt allein den weltweiten, wirtschaftlichen Wert der Betäuberleistung in der Landwirtschaft auf 153 Milliarden Euro! Wussten Sie, dass Tomaten gar nicht von Honigbienen, sondern nur von Wildbienen bestäubt werden?
Diese Fakten werden in einem wirklich interessanten Artikel eines Schweizer Forschungsinstituts für biologischen Landbau beschrieben. In dem Artikel wird viel über die Lebensweise dieser meist unterschätzten Insektenart geschrieben, gleich zeitig begreifen wir, dass diese Bienenvölker sich auf vielen, geeigneten Flächen ansiedel können - also auch im eigenen Garten. Voraussetzung ist aber immer eine blütenreiche Umgebung, die viel Pollen zur Ernährung dieser Wildbienen anbietet.
http://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1633-wildbienen.pdf
Der „Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling“ ...
... ist ein faszinierender Schmetterling. Eher unscheinbar und nur ca. 30 mm groß, lebt er in enger Symbiose mit dem „Großen Wiesenknopf“ (einer Wiesenpflanze) und verschiedenen Ameisenarten.
Die Art gilt als europaweit gefährdet und ist auf Feuchtwiesen bzw. das Vorhandensein des Großen Wiesenknopfes angewiesen. Bei uns kommt der Wiesenknopf und damit auch der Ameisenbläuling noch vor, allerdings wird oft viel zu früh zum zweiten Mal gemäht und so dem Schmetterling und seinen Nachkommen die Nahrungsgrundlage entzogen.
Die Schmetterlinge legen ihre Eier ausschließlich auf den Blüten des Großen Wiesenknopfes ab. Der Schmetterling selbst saugt an dessen Blüten, während die Raupen im Anfangsstadium ihrer Entwicklung die Blüten fressen. Im weiteren Verlauf leben sie allerdings räuberisch, d.h. sie lassen sich von der Blüte herunterfallen und warten, bis sie von ihren Wirtsameisen in deren Bau getragen werden. Da sie den Nestgeruch der Ameisen perfekt imitieren können, werden sie wie die eigene Ameisenbrut gepflegt. Im Ameisenbau ernähren sie sich dann von der Ameisenbrut und überlassen den Ameisen im Gegenzug ein zuckerhaltiges Sekret. Die Überwinterung findet ebenfalls im Ameisennest statt. Bei der Verpuppung bzw. dem Schlupf im Frühjahr ist Eile geboten. Der fertige Schmetterling wird nämlich von den Ameisen als Eindringling erkannt und angegriffen bzw. als Beute betrachtet.
Johannes Fink
… sind die Mauersegler. Wohl kein anderer Vogel auf der Welt ist so wenig erdgebunden wie der Mauersegler. Er legt im Jahr bis zu 200.000 Kilometer zurück und verbringt die ersten beiden Lebensjahre fast ausschließlich in der Luft. Ja, er schläft sogar in der Luft! Die Vögel sind nur wenige Monate im Jahr bei uns zu Gast und ziehen bereits im August in ihre Winterquartiere südlich der Sahara. Bei uns brüten sie einmal im Jahr und ihr Gelege scheint mit zwei bis maximal vier Eiern recht klein. Diese geringe Anzahl machen sie jedoch damit wett, dass sie bis zu 20 Jahre alt werden und damit entsprechend oft für Nachwuchs sorgen können. Wir können ihnen helfen, wenn wir ihnen spezielle Nisthilfen zur Verfügung stellen, die hoch oben am Haus angebracht werden sollten. Unter Umständen dauert es jedoch Jahre, bis der erste Segler einzieht. Weiterhin sollte man vor Baumaßnahmen prüfen, ob eventuell Mauersegler im Dach ihre Jungen großziehen. Auch das Einrüsten und Abhängen von Gebäuden tötet jedes Jahr viele Vögel, da die Altsegler dann nicht mehr ihre Jungen füttern können. Falls man nun doch mal einen Mauersegler findet, sollte man auf jeden Fall Kontakt mit der Mauerseglerklinik in Frankfurt aufnehmen. Hier erhält man Ratschläge, wie man mit einem Fundvogel umgeht. In der Regel ist der Laie jedoch mit der Aufzucht überfordert, da die Vögel schwierig zu füttern sind und hohe Ansprüche an das Futter stellen. Grundsätzlich gilt auch hier, Jungvögel keinesfalls mit Hackfleisch, Katzen- oder Hundefutter oder ähnlichem zu füttern, sondern ausschließlich mit Insekten. Vor allem Mauersegler überleben eine Fehlernährung anfangs oft, reagieren aber immer mit Gefiederschäden, was bei ihrer luftgebundenen Lebensweise einem Todesurteil gleichkommt.
Kontakt: Deutsche Gesellschaft für Mauersegler e.V. Telefon 069/35 35 15 04 (http://www.mauersegler.com)
Im Bild ein junger Mauersegler, der etwas zu früh das Nest verlassen hat.
Johannes Fink
Nacktschnecken erfreuen sich bei Gartenbesitzern keiner großen Beliebtheit. Das ist sehr vorsichtig ausgedrückt, denn sie können zu einer regelrechten Plage werden. Gerade in unserer Umgebung, mit den vielen Wiesenflächen, können sie großen Schaden anrichten. In Scharen tauchen sie plötzlich auf, fressen Rittersporn, Dahlien, Salat und vieles andere bis auf den letzten Stiel ab. Schneckenzaun, Bierfalle, Schneckenkorn, Sägemehl – das alles sind Gegenmittel, allerdings mit beschränkter Wirkung…
Wussten sie aber, dass es unter diesen Aktivisten einen Artgenossen gibt, der sogar im Garten nützlich ist? Der Tigerschnegel (Foto) ernährt sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen, von Pilzen, aber auch von Schneckeneiern (!) und soll sogar andere Nacktschnecken fressen, insbesondere die „geliebte“ Spanische Wegschnecke. Wir sollten ihn also Sympathisanten betrachten und ihm im Garten das Leben erleichtern. Allerdings: Schneckenkorn macht leider keinen Unterschied zwischen gefräßigen und nützlichen Nacktschnecken…
Der Tigerschnegel war übrigens 2005 „Weichtier des Jahres“.